Besser als im letzten Jahr?
aber immer noch ziemlich miserabel. So könnte man den Saisonstart unserer Teams zusammenfassen. Wobei der normale Nert unter den Tischtennisspielern die Verantwortung für den Misserfolg, das ist bei Olympia nicht anders als anderswo, selten bei sich, seinen limitierten technischen Möglichkeiten, seiner mangelnden Wettkampfhärte, seiner nur unregelmäßigen Trainingsbeteiligung und vor allem seiner unkoordinierten Freizeitgestaltung sucht. Nicht zu reden von innerfamiliären Verhältnissen, wo man offensichtlich nicht willens oder fähig ist, dem Druck der Beziehungspartnerin auf gemeinsame Samstagabenderlebnisse argumentativ damit zu begegnen, dass der Mannschaftssport Tischtennis für das eigene seelische wie körperliche Wohlbefinden von extremer Bedeutung ist und die Treue zum Sport jene zum Beziehungspartner noch bei jedem unserer Mitglieder überdauert hat.
Nein, die Verantwortung dafür, dass die Erste Mannschaft nach der Niederlage in Ochtendung am kommenden Wochenende beim prestigeträchtigen Derby in Moselweiß stark unter Druck geraten könnte und die Zweite Mannschaft sich trotz des passablen Unentschiedens gegen den Vorjahresvizemeister aus Ockenfels mit 1:9 Punkten weiter auf einem Abstiegsplatz befinden wird, liegt ganz allein an der Gestaltung des Spielplans. Um hier eine konkrete Person beschuldigen zu können, hat sich der Verfasser dieser Zeilen in seiner Eigenschaft als Öffentlichkeitsbeauftragter an jenem Freitag, dem letzten Schultag und Tag des brasilianischen WM-Aus, auf den Weg nach Engers gemacht und dort ohne jegliche Autorisierung die Termine der Ersten und Zweiten Mannschaft vereinbart ? in der Annahme, damit Schaden abwenden zu können, falls, wie befürchtet, der TTC Olympia als einziger Verein dem Staffeltag ferngeblieben und somit die Termine gänzlich diktiert worden wären. Anfang Juli zu wissen, welche Termine man nun drei oder vier oder acht Monate später hat, das entspricht aber nicht der Lebenswirklichkeit der meisten Olympianer. Ich achtete also darauf, dass die Ferientermine im Herbst spielfrei bleiben und wir von der Zweiten die dicksten Brocken am Anfang haben. Ohne TerminPLAN geht es nicht, wer wann in Urlaub, auf ein Konzert, eine Party oder doch nicht mehr Sonntagmorgens spielen will, das war aber in Gänze unbekannt. Eigentlich normal. In einer dynamischen Freizeit- und Familienkultur, in der sich die meisten von uns befinden, gehen die meisten Termine doch kurzfristig ein. Und wenn dann ein Spiel ist? Verlegen? Sollte gehen, ging früher problemlos, geht jetzt nicht mehr so einfach, das muss einem erst noch klar werden. Auch andere haben Termine. Der Samstagabend ist ein kritischer Termin, man hat da gerne Verständnis, wenn Ersatzverstärkung bereit steht. Das aber wird immer schwerer, denn zu den engen und langfristig zu planenden Terminen kommen jetzt auch noch Regeln, die die Ersatzgestellung erschweren und den miserablen Saisonstart noch weiter belasten.
Jetzt wären wir aber nicht der TTC Olympia, würden wir aus dieser Not nicht wunderbare Tugenden entwickeln. Wenn denn die Jugend als Tugend gelten kann, denn, Plathomas Vorbild Platon folgend, das Schöne ist das Gute, und schön spielen sie, unsere jungen Hüpfer, von denen wir so viele haben wie noch nie. Deswegen wird hier auch keiner einzeln genannt, aber, und da gibt es auch keine Alternative, wir vertrauen euch allen. Ihr müsst spielen und Ihr dürft verlieren, denn es gibt noch den Welpenschutz. Übrigens auch für die Älteren, die in den Spielbetrieb einsteigen und sich die Blessuren von null-drei Niederlagen einfangen. (Man soll draus lernen, und besser werden, was aber dauern kann.)
Und nächste Woche ist wieder ein Spiel. Und am Dienstag Training. Und die Saison hat erst angefangen.