Es war klar wie Kloßbrühe: das Spiel gegen Kehrig wird ein superschweres. Dafür sprachen viele Tatsachen: 1. wurde die Hälfte unserer Truppe seit 2 Wochen überhaupt nicht mehr im Training gesichtet (was aber bei jedem durchaus einigermaßen nachvollziehbar ist, schließlich verdienen wir hier kein Geld), 2. kam unser fleißigster Punktesammler ohne Schlaf an und 3. tun wir uns immer total schwer gegen unbekannte Gegner.
Aber, na ja, "schaun mer mal", wie schon eine andere Sportikone gesagt hat.
Los ging's mit den Doppeln: Kiet und ich waren uns noch mit dem Gegner am Einspielen, als es an der Nebenplatte bereits losging. Und da krachte es andauernd. Ständig schlug es bei Kalle und Eugen ein, was Kiet zu der Frage veranlasste, ob wir hier tatsächlich richtig stehen und da drüben das Doppel 2 der Gäste agierte. Weia, was erwartete uns da erst gegen das Doppel 1?!?
Und es ging genauso los: auch bei uns schlug es zunächst ziemlich derbe ein. Na holla, wo sind wir denn hier? Dachte bis jetzt, dass die Drittletzter sind und wir oben mit dabei, irgendwas stimmt hier vorne und hinten nicht. Doch zumindest unser Doppel entwickelte sich. Bei 8:8 waren wir dran, kassierten dann aber 2 Netzbälle und mussten den Satz abgeben. In Satz 2 hatten wir soweit alles unter Kontrolle, an der Nebenplatte war das Match aber dann auch fast schon vorbei: 0:3. Kiet und meine Wenigkeit ackerten und sackerten, aber im entscheidenden Moment spielten die Gäste immer präzise Netzbälle, es war zum Mäuse melken. Egal, weiter geht' s in Satz 4. Wir wehrten 3 Matchbälle ab und kämpften uns in die Verlängerung. In den nächsten beiden Ballwechseln gab es Tischtennis vom Feinsten, wir waren auch stets in der Gewinnerposition, aber die Punkte machten Büsch/Diederich mit fast unglaublichen Schlägen.
Joooo, 0:2 erstmal. Micha und Thorsten hatten auf Doppel 3 ebenfalls alle Hände voll zu tun. Auch hier schlug es ein um das andere Mal bei unseren Jungs nach vorher richtig gut gespielten Topspins ein. Doch zum Schluss konnten wir hier ein 3:1 verbuchen, Gott sei Dank!
Kiet präsentierte sich anschließend nicht gerade von seiner Schokoladenseite und musste gegen einen gut spielenden Büsch mit 0:3 die Segel streichen. Bezeichnend für den bisherigen Spielverlauf waren die 2 Netzbälle von Büsch beim Stande von 13:13 im Zweiten. Es wollte nicht so richtig für uns. Wobei ich hier Büsch keinesfalls als Glücksritter hinstellen will. Er hatte sich dieses Glück mit Einsatz und Kampfeswille auch redlich verdient.
Micha spielte gegen Martini ein sehr gutes Match. In jedem Satz fehlte ihm zum Schluss ein wenig Glück und jeweils 2 Punkte. Das war blöd gelaufen. Noch blöder der Zwischenstand: 1:4.
Na ja, wer uns kennt, der weiß, dass wir damit umgehen können. So ein Zwischenstand ist uns nichts Unbekanntes und macht uns erst richtig heiß, Olympia ist halt in fast jeder Mannschaft sehr ausgeglichen und damit nach hinten raus immer sehr gut. Eugen siegte relativ souverän mit erneut guter Leistung und auch Kalle zeigte nach verlorenem ersten Satz was in ihm steckt. Im Vierten allerdings war Diederich sehr gut eingestellt und zwang unseren Oldie in den Fünften. Auch hier sah es bei 4:7 und 7:9 nicht wirklich gut aus für den Rheinlandsportcheffe. Doch hat Kalle momentan das Selbstvertrauen und auch den notwendigen Sonnenschein, um die Dinger nach Hause zu fahren. Im Ballwechsel zum 8:9 produzierte er direkt 3 aufeinanderfolgende Netzbälle, um zum Punktgewinn zu kommen. Tja, der Herr gibt's und der Herr nimmt`s. Kalle steht momentan auf der richtigen Seite und verkürzte mit seinem 11:9 im Fünften auf 3:4.
Thorsten wusste spielerisch keineswegs zu überzeugen, biss sich aber in die Partie gegen einen mit Vorhandschüssen glänzenden Gegner und konnte zum 4:4 ausgleichen. In einem wenig beachteten Spiel (an der Nebenplatte droschen sich Martini und Kiet die Bälle um die Ohren) konnte ich auch nicht gerade überzeugen, schaffte aber mit viel Kampf einen 3:1-Sieg, bei dem ich den mehrmals unaufmerksamen Schiri auf den Spielstand hinweisen musste. Na ja, es war verständlich, denn nebenan wurde wirklich großes Tischtennis geboten, welches auch von beiden Lagern durch Klatschen für den Gegner anerkannt wurde. Ein ums andere Mal drosch Kiet seinem Gegenüber ansatzlos die Rückhand um die Ohren, es war eine wahre Wonne. Doch Martini konterte mit genauso harten Vorhandtopspins, es stand im jedem Satz auf des Messers Schneide. Im Fünften wehrte Kiet 3 Matchbälle ab und hatte dann bei 12:11 selbst seinen ersten. Kurze Angabe, Martini kann nur zurückschupfen, ansatzloser Rückhandschuss von Kiet, Noppenstecher von Martini, kurzes hin und her Geschupfe, "Lupfer" von Kiet, "Ball auf die Platte Zitterer" von Martini, die Chance für Kiet für einen Vorhandschuss...Kiet zieht durch und das Ding bleibt im Netz hängen...die Füße haben gefehlt, ein Schritt mehr nach vorne und das Ding hätte gesessen. Danach kam es, wie es kommen musste:13:15 aus Kiets Sicht in einem überragenden Bezirksligaeinzel. Zwischenstand nun 5:5 und wir waren spätestens jetzt richtig wach. Micha spielte gegen Büsch ein solides Spiel, ließ nicht viel anbrennen bei seinem 3:1-Erfolg gegen einen sich tapfer wehrenden Gegner.
Wir waren wieder 6:5 vorne. Habe ganz vergessen zu erwähnen, dass unser Sternchen uns wieder einmal beglückte. Beim Stande von 1:4 kam er überraschenderweise hereinspaziert als wäre es das normalste von der Welt. Ja Junge, wir hoffen, dass es wieder das normalste der Welt wird, dass du dabei bist. Auch die Kehriger hatten einige Zuschauer mitgebracht, die allerdings zugegebenermaßen etwas attraktiver als unser einstiges Maskottchen waren.
In der Mitte bekam Eugen 2 Sätze lang ziemlich Hiebe von seinem Gegenüber. Doch dann ging es mit einer Strategie vom Käpt'n himself und Eugens perfekter Umsetzung plus unbändigem Kampfeswillen in den Fünften. Hier ging es hin und her, schließlich stand es 8:10. Doch Eugen blieb locker und machte die 2 Punkte, um dann in der Verlängerung mit 14:12 die Oberhand zu behalten.
Junge, Junge, das war eine heiße Kiste...
Kalle zeigte derweil an Tisch 1 eine sehr gute Vorstellung und konnte mit seinem 3:0 unsere Farben mit 8:5 in Führung bringen.
Das sollte doch jetzt mit dem Teufel zugehen, wenn wir das Match hinten noch ins Schlussdoppel bringen. Doch Thorsten tat sich enorm schwer, tat und machte, aber da fehlt momentan die Lockerheit früherer Tage. Währenddessen nahm ich auch mein Spiel auf. Ich hatte Angabe, zog den Topspin in die Vorhand meines Gegners und bekam einen Einschlag zurück. Du Dappes, dachte ich mir, hast doch vorhin gesehen, was da passiert wenn man dem den Topspin in die Vorhand spielt. Also : Anschlag gemacht und anschließend Topspin in die Rückhand durchgeladen. Und, was soll ich euch sagen: das schlug noch derber bei mir ein!
Na, das kann ja doch noch mal heiter werden. Mit Glück und Geschick gewann ich Satz 1 und 2 mit 11:9, währenddessen sich Thorsten mit 1:3 geschlagen geben musste.
Jetzt hieß es für mich den Sack zuzumachen, denn so ein Schlussdoppel braucht kein Mensch, wenn man bereits 8:5 vorne war. Der Satzanfang verlief gut und danach traf ich alles, da nutzte auch die gegnerische Auszeit bei 1:6 nichts mehr. Bei 10:1 spätestens wusste jeder, dass wir das Spiel noch einmal rumgerissen haben. Deshalb fiel der Schlussjubel auch relativ begrenzt aus.
Fazit: 1. Warum steht Kehrig so weit unten in der Tabelle? 2. Olympia 1 lebt seit einigen Wochen wieder und zwar so, wie es schon immer unsere Stärke war: kämpfen, kämpfen, kämpfen und zueinanderhalten 3. es ist lange noch nicht alles Gold was glänzt!
Nächste Woche spielen wir zuhause gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer aus Urbach/Dernbach. Die Urbacher sind Aufsteiger, haben sich allerdings mit einem Ex-2-Ligaspieler extrem gut verstärkt. Auch das Brett 2, Thomas Wiebe spielt bisher eine exorbitant gute Halbserie. Da bekommen Kiet und Micha einiges zu tun. Wollen hoffen, dass das nicht unlösbar wird. In der Mitte bieten die Gäste mit Caspari und Schaufelberger die aktuelle Nummer 4 und 5 des mittleren Paarkreuzes der gesamten Liga auf. Wir halten mit den aktuellen Nummern 2 und 6 dagegen. In diesem Paarkreuz ist Hochspannung angesagt und es scheint von 0:4 bis 4:0 alles möglich. Im Paarkreuz hinten bieten die Gäste den einzigen bisher ungeschlagenen Spieler auf. Hier wird es dann zum Aufeinandertreffen der Nummern 1 und 2 des hinteren Paarkreuzes kommen. Desweiteren agieren hier noch die aktuellen Nummern 9 und 11. Zum Vergleich noch die Ranglistenpositionen vorne: Urbach: 2+6, Olympia 9+11.
Insgesamt sind die Gäste also favorisiert, zumal sie auch noch über 2 sehr gute Doppel auf 1 und 3 verfügen (Doppel 1 bisher ungeschlagen, allerdings müssen die gegen unseren Killer-Kiet und Yagschimurad-Tom ran, hihi), aber wir werden uns mit allen erlaubten Mitteln wehren. Dabei hoffen wir natürlich auf zahlreiche Unterstützung aus unseren Reihen, damit wir dieses Match zu einem Saisonhighlight und schönen Vereinsabschluss des Jahres 2010 machen.
Wie es letztendlich ausgeht sei einmal dahingestellt, aber es wird mit Gewissheit gutes Tischtennis geboten werden und Olympia 1 ist immer zu Steigerungen gegen bessere Gegner in der Lage.
Ob es dann zum Sieg reicht ist sehr unwahrscheinlich, Hauptsache aber die Olympiafamily zeigt sich noch einmal von ihrer besten Seite.
Also: Anpfiff am Samstag um 18h.