Wir sind Meister! Spielbericht und Saisonrückblick in Einem.
Als am Freitag Abend - es dürfte so gegen 22:10 Uhr gewesen sein - unser Edeljoker „Rent-A-Käptn“ Thomas Schmitt seinen ersten oder zweiten (wer achtet in so einer Situation noch darauf?) Matchball zum Spiel entscheidenden 6:2 verwandelt hatte, kannte der Jubel im heimischen Olympiastadion keine Grenzen mehr.
Der Drops war gelutscht, der Käs’ gegessen, das Ding eingetütet, die Birne geschält: Wir standen durch den neunten Sieg in Folge uneinholbar auf dem Platz an der Sonne und waren nun endlich Meister der Kreisliga B, Saison 2023/2024.
Und was für eine Saison das war! Zu Beginn wollten wir eigentlich nur einen hochmotivierten und talentierten, aber völlig unerfahrenen 12-jährigen Schüler aus der Ukraine in unsere Truppe integrieren und dabei möglichst schnell den Klassenerhalt sichern. Doch bereits am ersten Spieltag setze es, allerdings auch noch ohne unseren Neuzugang Oli und mit Ersatz aus der Fünften, direkt einmal eine furchtbare 1:9 Klatsche gegen den Meisterschaftsfavoriten Rot-Weiß Koblenz. Wir fanden uns ernüchtert am Ende der Tabelle wieder. But what shall’s - einmal kurz geschüttelt, und in den nächsten Spielen starteten wir die erste Mini-Serie: Drei 6:4 Siege gegen Moseltal, Müllem 4 und Müllem 5 brachten uns in einen gewissen Flow. Unser Schüler Mark konnte zwar bis dahin noch keine Punkte beisteuern, aber Rest der Truppe zeigte sich von seiner besten Seite und holte Sieg um Sieg. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison wuchs mit Oli und Stefan ein fast unschlagbares Doppel zusammen, und die beiden rockten sich auch in den Einzeln quasi unstoppable durch die Liga. Auch Andi überzeugte im vorderen Paarkreuz auf ganzer Linie, und so kamen wir sehr schnell vom Tabellenende ins vordere Drittel. Am 5. Spieltag war es dann soweit - Mark holte seinen ersten Sieg im Herrenbereich und schlug dabei den erfahrenen Abwehrspezialisten Heinrich Kunz aus Hochheim. Das war mega - und brachte uns den vierten Sieg in Folge, diesmal auch etwas höher mit 7:3. So hatten wir uns endgültig zum Kampf um den Titel angemeldet, und alle spürten, hier geht vielleicht etwas.
Doch dann kam ein herber Rückschlag: Andi musste sich (tatsächlich geplant) einer kleinen Schlüsselbein-OP unterziehen (die Platte seines Bruchs vor 2Jahren wurde entfernt), und fiel unwiderruflich gegen Rhens aus. Ersatz war nicht zu bekommen, da auch unsere übrigen Mannschaften wichtige Spiele hatten, und so musste Andi sich für Sekunden an den Tisch stellen und seine 3 Spiele schenken. Das wir trotzdem nur 4:6 verloren, zeigte aber sehr deutlich die Moral der Truppe.
Im letzten Spiel der Hinrunde galt es, wieder Anschluss an die Spitze herzustellen, was letztlich mit einem 7:3 gegen Lay sehr souverän gelangt. Stefan fehlte verletzt, wurde aber durch Markus Bomm (er half uns mehrfach und sehr siegessicher in dieser Hinrunde) bestens ersetzt. Mark gewann sein zweites Einzel - und kündigte etwas überraschend seinen Weggang an. Bei der Adresse „Borussia Düsseldorf“ mussten wir uns alle kurz die Augen reiben - aber wer weiß, vielleicht hatte der Rest von uns ja gerade eine geschichtsträchtige Hinrunde mit dem kommenden Timo Boll gespielt ;-).
Damit war die Hinrunde durch, wir genau 1 Pünktchen hinter Rot-Weiß auf Platz 2 und - noch - ohne vierten Mann. Den bekamen wir dann quasi als Weihnachtsgeschenk unter den Baum gelegt! Unser Luca, der berufsbedingt eine kleine Tischtennispause eingelegt hatte und davor in der Bezirksliga beheimatet war, klopfte bei uns an. Als sich dann auch noch der ewige Käptn (Thomas Schmitt) zu Ersatzzwecken runter melden ließ, war klar, dass wir hier gerade eine Monstertruppe aufgebaut hatten. Oli und Stefan mit der Lizenz, im hintere Paarkreuz nach Belieben zu dominieren, und auch im vorderen Paarkreuz mit entweder Luca und Andi oder Thomas und Andi immer den Favoriten auf unserer Seite.
So musste sich Horcheim im ersten Spiel der Rückrunde ehrfürchtig 1:9 verneigen, und auch Vallendar in Topbesetzung mit Jaberi und Lohner im vorderen Paarkreuz durfte uns 4:6 gratulieren. In diesem Spiel sei unser Andi herausgehoben: Was er bei seinem Sieg gegen Lohner auf die Platte zauberte, war vermutlich das Spektakulärste, was in der Kreisliga diese Saison geboten wurde.
Am Dritten Spieltag der Rückrunde kam es zum Showdown, dem vorentscheidenden Spiel um die Meisterschaft: Lützel goes Vorstadt, wir bei Rot-Weiß. Hier liessen wir uns taktisch etwas einfallen - wir fuhren zu Fünft gen’ Süden und traten mit maximaler Kapelle an, wobei Stefan nur im Doppel antrat, dem Käptn im Einzel den Vorrang ließ und Oli dadurch Hinten auf- und zuschlagen durfte. Ein genialer Schachzug, der uns den Sieg und erstmals in dieser Saison die Tabellenführung einbrachte. Spätestens ab dieser Nacht war die ganze Truppe „Heiß wie Frittenfett“, der Mannschafts-Chat glühte wöchentlich spätestens ab Mittwoch, und Spielbögen wurden bereits Samstags Morgens am Frühstückstisch ausgefüllt (zumindest unsere Aufstellung). Alle wollten, alle hatten Bock, es war einfach eine geile Truppe zusammengewachsen. An dieser Stelle ein ausdrückliches Lob an Luca und Thomas: Eure Spielstärke hat nochmal den letzten Unterschied gemacht!
Von nun an hatten wir es in der eigenen Hand. Und zumeist lösten wir unsere Aufgaben hoch seriös. Klar, es gab mal überraschende Wackler (Oli, du alter Frauenversteher), befürchtete Aussetzer (Stefan, fahr einfach nicht mehr nach Lay), merkwürdige körperliche Schwächen (Andi und der zu volle Geburtstagsbauch), aber die Mannschaft funktionierte genau in diesen Momenten überragend. Wie Luca ein 0:2 gegen Geller drehte, Andi den von Alten Bockum in ähnlicher Manier niederrang, Stefan sich gegen Moseltal trotz angerissener Bänder im Sprunggelenk durchbiss, jeder Spieltag hatte so seine Momente - und die führten uns letztlich dahin, wo wir am 19.04 um 22:10 Uhr standen: Matchball Käptn gegen Michael „Hasi“ Haas (wohl dem, dessen Frau einen nicht immer mit diesem Kosenamen hörbar anfeuert). Souverän, wie es eben nur ein ewiger Käptn kann, schoss er uns in den siebten Tischtennishimmel! Zu diesem Spiel sei vielleicht noch kurz erwähnt, dass Stefan aufgrund einer Dienstreise nicht mitspielen, aber nach 350 km Autobahnhatz gerade noch pünktlich zur Begrüßung um 20:30 dazu stoßen konnte. Wir begannen stark und holten direkt beide Anfangsdoppel - nicht ganz selbstverständlich, denn diese mussten ja neu formiert werden. Doch dann mussten sich Käptn und Luca etwas überraschend beide 2:3 geschlagen geben, und es stand wieder unentschieden 2:2. Als dann auch noch Oli den ersten Satz gegen Reinhardt verlor, hatte Stefan bereits 2x die Unterhose gewechselt und flehte den großen Tischtennis-Gott an. Der hatte ein Einsehen, bekehrte Oli zu einer intelligenteren Spielweise und legte Andi jede Menge Aufschlags-Gefühl in die Schlaghand. Nach kurzem Schrecken führten wir dann doch schnell 4:2 und Stefan konnte sich mal wieder setzen. Es folgte ein Sahnespiel von Luca. Taktisch perfekt und mit ganz feinem Händchen entschärfte er das unangenehme Noppenspiel von Müllems Müller, und stellte die Weichen auf Sieg. Der Rest ist Geschichte, dem klaren Sieg von Thomas („gegen den Hasi hab’ ich noch nie verloren“) folgten noch schnellere Siege von Andi und Oli, und am Ende stand ein deutliches 8:2. Denn es muss noch einmal gesagt werden: Gegen Müllem wird nicht verloren!
Was gibt es sonst noch zu ergänzen zu dieser Saison? Ein paar Statistiken vielleicht. Im Doppel stellen Oli und Stefan mit einer Bilanz von 9:1 das stärkste Duo der Liga, und Stefan holte im hinteren Paarkreuz mit 20:2 die mit Abstand meisten Siege, gefolgt von Oli mit 18:2.
Im vorderen Paarkreuz haben wir mit Luca, Thomas und wieder Oli 3 Mann in den Top Ten. Daran erkennt man eine Top-Mannschaft!
Viel wichtiger als solche Zahlenspiele war aber der Zusammenhalt: Jeder hat jeden bedingungslos unterstützt, gecoacht, angefeuert. Wir haben uns gepusht, aufgebaut, und sind in den entscheidenden Momenten auch mal über uns hinaus gewachsen. So soll es sein, so macht es Spaß.
In diesem Sinne: Auf eine geile Saison 24/25, auf das wir weiter so zusammen spielen können (es kommen viele neue Spieler, das wird kniffelig mit den Aufstellungen). Und ein dickes, fettes Danke an alle Beteiligten für diese geile Zeit! Forever Kreisligalegenden!
Herren III | TTC Mülheim-Urmitz/Bhf V | |||||||||
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Briesch, Luca Marc
Schmitt, Thomas |
Haas, Michael
Theisen, Peter |
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11:5
11:6
9:11
11:8
3:1
1:0
|
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Grauberger, Andreas
Wulframm, Oliver |
Müller, Mario
Rheinhard, Thomas |
|||||||||
8:11
11:7
14:12
11:9
3:1
2:0
|
||||||||||
Briesch, Luca Marc
|
Haas, Michael
|
|||||||||
11:7
15:17
8:11
9:11
1:3
2:1
|
||||||||||
Schmitt, Thomas
|
Müller, Mario
|
|||||||||
6:11
7:11
11:9
11:4
2:11
2:3
2:2
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Grauberger, Andreas
|
Theisen, Peter
|
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11:4
11:2
11:9
3:0
3:2
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Wulframm, Oliver
|
Rheinhard, Thomas
|
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6:11
11:8
13:11
11:8
3:1
4:2
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||||||||||
Briesch, Luca Marc
|
Müller, Mario
|
|||||||||
11:8
11:8
0:11
5:11
11:6
3:2
5:2
|
||||||||||
Schmitt, Thomas
|
Haas, Michael
|
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11:3
11:8
11:7
3:0
6:2
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Grauberger, Andreas
|
Rheinhard, Thomas
|
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11:4
11:8
11:7
3:0
7:2
|
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Wulframm, Oliver
|
Theisen, Peter
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11:7
12:10
11:4
3:0
8:2
|
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27:11
8:2
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