Eigentlich war ich der Meinung, dass dei Hinrunde schon alle möglichen Szenarien eines TT-Matches erbracht hatte. Aber in Mülheim wurde ich eines Besseren belehrt. In unserer Aufstiegshalle von 2003 gerieten wir nach den Doppeln mit 0:3 in Rückstand. Kann mich gar nicht erinnern, wann so etwas das letzte Mal passiert ist, muss schon Jahre zurückliegen. Aber es kam noch dicker: Kiet verlor gegen Thill, 0:4. Jetzt war Aufbauarbeit seitens des Käpt'n gefragt und vor allen Dingen musste sich nun an der Platte noch mehr reingehangen werden als sonst schon üblich. Thomas und Marco waren die geforderten Vorturner. Beide bewahrten die Nerven und siegten fast zeitgleich jeweils in 3 Sätzen, nur noch 2:4. Mehran und Torri zeigten anschließend sehr gute Leistungen gegen Lissi bzw. Jim und konnten mit ihren 5-Satz-Erfolgen zum 4:4 ausgleichen. Zur Halbzeit waren wir dann sogar mit 5:4 vorne, da Thorsten seinen Angstgegner Mebus endlich einmal bezwingen konnte. Aber das Match war noch lange nicht gelaufen. Gegen einen starken Thill blieb mir nur das Nachsehen, Kiet jedoch siegte sicher gegen Mattlener. Unser Geburtstagskind Mehran erhöhte dann gegen Rünz sogar auf 7:5. Mittlerweile war auch die komplette 3.Mannschaft nach ihrem siegreichen Match in Urmitz zur Unterstützung eingetroffen und einige Spieler der 2., 4. und 5.Mannschaft klatschten uns schon seit einiger Zeit nach vorne. Wir hatten dezibelmäßig wieder einmal ein Heimspiel. Das war die richtige Atmosphäre vor allen Dingen für Thorsten, der Jim trotz 1:2 Rückstand noch mit 3:2 Sätzen niederkämpfen konnte. Leider war Marco nicht in der Lage ein 8:5 im Fünften in einen Sieg umzumünzen, 8:6 damit insgesamt. Torri kam dann irgendwie nicht richtig ins Spiel gegen einen immer stärker spielenden Mebus, so dass wir ins Schlussdoppel mussten. Hier führten wir bereits mit 2:0 Sätzen und hatten im 3. einen Matchball, als sich das Spiel wendete. Wir bekamen den 3.Satz nicht zu und verloren auch den Vierten. Parallelen (im umgekehrten Sinn) zum Moselweiß-Spiel drängten sich auf. Mehran und meine Wenigkeit schauten auch gar nicht mehr so zuversichtlich wie sonst üblich in die Weltgeschichte, schließlich hatten wir schon im Eingangsdoppel das ungewohnte Gefühl der Niederlage kennen gelernt. Im Fünften stand es auch direkt 0:3, Mebus/Mattlener spielten wie entfesselt. Glück für uns, dass Mattlener die gute Chance zum 0:4 nicht nutzen konnte. Bei 2:4 gelang mir dann mit Vorhandkracher Marke Klitschko aus dem hintersten Winkel der Jahnhalle der Befreiungsschlag. Nun waren auch die immer stiller werdenden Fans wieder wach und fortan hatten wir das Ding im Griff, siegten deutlich. Mit diesem Erfolg bleibt die "Kriegserklärung" an Moselweiß weiterhin unterschrieben. Wer solche Spiele gewinnt, der ist zu allem fähig.... Wirklich bewundernswert diese Truppe, vor allen Dingen wenn man bedenkt, was uns vor der Saison zugetraut wurde. Bleibt zu hoffen, dass wir auch die folgenden 7 schweren Aufgaben gut bewältigen und dann am Ende ein richtiges Finale gegen Moselweiß bestreiten können. Dafür gilt es alles zu geben, also ab ins Training Männer! Einen großen Dank noch für die Unterstützung aller Olympianer am Samstag, kaum auszudenken, was da bei einem Finale los wäre.... Erwähnenswert war am Samstag noch der Mülheim-Lützeler Männerchor, der Mehran ein Geburtstagsständchen sang. Seitdem wissen alle, dass sie besser weiterhin Tischtennis spielen! Schlussendlich bleibt noch die übliche Feststellung, dass das alte Olympianergesetz weiterhin Geltung hat: gegen Mülheim wird nicht verloren, auch wenn sie noch so gute und sympathische Kerle sind.....