Mit neuer Aufstellung startete die dritte Mannschaft beim TuS Hochheim in die Rückrunde.
Nach dem Weggang unseres Jungendspielers Mark Dymitrienko verstärkt uns fortan Luca Briesch dauerhaft als neue Nummer Eins und gibt der Mannschaft somit nochmal eine ganz andere Qualität. Am gestrigen Samstag fehlte zudem unser Shooting-Star der Hinrunde, Oli Wulframm, und somit kam „der Käptn“ Thomas Schmitt zu seinem ersten Saisoneinsatz in unserer Truppe.
Seitdem er sich höheren Vorstandsweihen widmet, hatte er sich in der Hinrunde spieltechnisch etwas ausgeruht.
So kam es dann auch direkt zu völlig neu formierten Doppelkonstellationen bei Olympia.
Luca Briesch und Andi Grauberger müssen sich wohl noch finden, zu ihrem Schutz sei aber gesagt, dass sie gegen Vogt/Enkirch auch das stärkste Doppel der Hinrunde gegen sich hatten. Nach wechselhaftem Spiel mussten sie so ihren Gegnern mit 1:3 eher unspektakulär gratulieren.
Am Nebentisch lief derweil ein Tischtennis-Krimi vom Feinsten. Schmitt/Schmitz mussten die Sätze 1 und 2 denkbar knapp abgeben, waren aber jederzeit voll im Spiel. Die Ballwechsel liefen dabei immer ähnlich und waren für die 2 einsamen Zuschauer im „Horschemer Turnerheim“ durchaus schön anzusehen. Lothar Zehe (Horchheim) und Stefan Schmitz (Olympia) rissen sich gegenseitig die Arme aus, um über Vorhand-Topspin das Spiel zu gestalten, und Markus Wichmann (Horchheim) sowie unser Käptn hämmert mit Brachialgewalt auf alles, was geflogen kam. Dabei kamen wir immer besser ins Spiel, und drehten die enge Partie mit etwas Fortune in fünf Sätzen.
Mit 1:1 ging es also in die erste Einzelrunde. Dort hatten die Gastgeber aus Horchheim wenig Grund zur Freude, denn die Spiele waren beide recht einseitig. Enkirch kam mit Käptn einfach nicht klar, der immer wieder humorlos auf Saschas Topspin eindrosch und ansonsten sicher schupfte. An Tisch 2 entnervte Luca Briesch Tilo Vogt mit seinem gefürchteten Wechsel-Schnitt, mal mehr, mal weniger, mal rechts, mal links, mal kurz, mal lang, Und wenn der Punkt nach 4x übers Netzt noch immer nicht gefallen war, kam der weiche Rückhand-Top wie bestellt. So stand es nach 15 Minuten und 6:1 Sätzen recht schnell und schmerzlos 3:1 für Olympia.
Im hinteren Paarkreuz entwickelte sich ein spannendes Spiel zwischen Zehe und Schmitz. Beide Spielsysteme passten derart gut aufeinander, dass sich reihenweise starke Ballwechsel entwickelten. Nach meist 2-3 kontrollierten Schnittbällen suchten beide Kontrahenten das Heil im Angriff, und auf den ersten Eröffnungs-Top folgte in der Regel eine rasante Block-Rallye. Kräftezehrend für beide Spieler, und durchaus auch für das Nervenkostüm. Zwei der fünf Sätze gingen über die Verlängerung, und zwei weitere über 11:9 - damit ist eigentlich alles gesagt. Stefan Schmitz wehrte beim Stand von 8:10 im Fünften 2 Matchbälle über Anschlag und Top gegen den Lauf ab und brachte das Match am Ende glücklich nach Hause - das hätte auch genau umgekehrt laufen können.
Am Nebentisch hatte die Andi Grauberger etwas weniger Arbeit zu verrichten, aber einfach war es auch nicht. Sein Gegner Markus Wichmann ist im Koblenzer Kreis bisher ein Unbekannter, er wechselte zur Rückrunde aus dem Kreis Neuwied nach Horchheim. Auffällig an seinem Spiel: Eine Rückhand-Peitsche aus der Halbdistanz, die man in dieser Liga sonst nicht kennt. Andererseits konnte Andi ihn über seine Aufschläge und ersten Topspins regelmäßig zu Fehlern zwingen. Dabei wurde es immer dann erfolgreich für Andi, wenn er flacher und mit mehr Tempo die Bälle aufzog. Damit setzte er sich schlussendlich auch verdient mit 3:1 durch - und wir gingen nach der ersten Einzelrunde mit 5:1 in Front. Das war deutlich, der Fairness halber seit gesagt, zu deutlich.
Der zweite Durchgang begann ähnlich wie der Erste. Im vorderen Paarkreuz waren wir einfach sicherer als die Jungs aus Horchheim. Jetzt entnervte Luca Sascha mit seinem Schnitt und seinen Butterweich-Topspins und hatte lediglich in Satz Eins noch etwas Anlaufschwierigkeiten, und am Nachbartisch nahm Käptn seinem Kontrahenten Tilo Vogt von Beginn an jede Hoffnung auf Erfolg. Völlig unempfindlich gegen Tilos Schnitt hämmerte er ihm zumeist den dritten oder vierten Ball einfach unwiderbringbar auf den Tisch - Spiel Satz und Sieg in drei schnellen Sätzen.
Also mit 7:1 und dem damit feststehenden Sieg in die beiden Abschlusspartien des Abends - oder besser gesagt späten Nachmittag. In Horchheim wird nämlich um 16:00 losgelegt - man will ja um sieben bei Mutti auf der Couch sitzen ;-).
Andi Grauberger machte es gegen Lothar Zehe weniger spannend, als noch zuvor Stefan Schmitz im ersten Durchgang. Das lag vor allem daran, dass er seinem Gegner mehr auf den Körper spielte und damit das schnelle Blockspiel verhinderte sowie der Tatsache, dass er einige Punkte schnell und direkt über seinen Aufschlag verbuchen konnte.
Somit war es zum dritten Mal an diesem Abend Stefan Schmitz, der über die volle Distanz von fünf Sätzen und das Abwehren eines Matchballs gehen musste. Alter schützt vor langen Spielen nicht. Ähnlich wie bereits im ersten Spiel entwickelte sich eine Partie, die mehr Zuschauer verdient gehabt hätte. Hochkonzentriert von beiden Seiten, mit wenigen Unforced Errors und vielen Block-Rallys. Aus Sicht von Markus Wichmann endeten viele der spektakulären Ballwechsel erfolgreich über seine echt Angst einflößende Rückhand, dagegen punktete Stefan eher über „ich-zieh-dann-mal-auf-deinen-Körper“. Im vierten Satz wehrte Stefan bei 11:12 einen Matchpoint gegen sich ab, um dann mit 14:12 nach Sätzen auszugleichen. Der Satz zuvor war mit 16:14 an Wichmann gegangen. Einzig der fünfte Satz ging dann mit 11:5 recht klar an Olympia, so dass wir mit 9:1 den Sieg holten.
Der Sieg war sicher hochverdient, aber in dieser Höhe dann doch zu deutlich, da alle 3 Fünf-Satz-Matches an uns gingen. Sei’s drum, nehmen wir gerne mit. Nächstes Wochenende kommt Vallendar/Urbar nach Olympia, das wird bestimmt ne enge Kiste - und wir haben ja schließlich was vor ;-)!