02. April, 2023 Thomas Schmitt

Hot hot hotter than hell

Heute war das vorentscheidende Spiel um den Klassenerhalt, ein Tag also, an dem Helden geboren werden können.

In die nähere Auswahl dazu kamen heute Nicki, MM, Dimi, Jörg, der Käptn und Markus. Im idyllisch gelegenen Lützingen angekommen fanden wir mitten im Ort die Lavahalle.

Der Hallenname versprach es schon, das Innere war leicht übertemperiert und der Spielverlauf tat das Übrige, um alle Akteure mächtig ins Schwitzen zu bringen. Fehlte nur noch das bekannte "Hot hot hotter than hell" von Kiss, um dem Szenario die perfekte Aura zu geben.

Die Voraussetzungen für uns waren nicht ganz so gut, immerhin hatte der Gastgeber viele Fans rekrutiert und außerdem hatten wir unsere letzten Spiele alle recht unglücklich verloren. Emil Forsberg (RB Leipzig) drückte eine solche Situation gestern nach der 0-3 Schlappe gegen Mainz im Interview so aus: "Wir haben so einen Lauf, wo es nicht so gut läuft."

Logisch, gell!?

Dass es heute Abend eine ganz enge Kiste werden würde, zeigten schon die ersten beiden Doppel. Erst nach 40 Minuten konnten sich die Pärchen voneinander trennen, es stand 1-1 nach teilweise hochklassigen Ballwechseln mit Turboantrieb. Jörg und Markus schupften uns dann zum 2-1 und brachten alle Beteiligten mal wieder auf den Boden der Tischtennistatsachen.

Im vorderen Paarkreuz wehrten sich Nicki und Marco tapfer, mussten aber zum Schluss verdientermaßen gratulieren.

Haupt, der in der Hinrunde unseren Jörg noch ganz schön panierte, schienen die Nerven nach dem 13-15 im ersten Satz einen Strich durch die Rechnung zu machen. Im Anschluss ging bei ihm nicht mehr viel gegen den sicheren Jörg, welcher seine eigene Wahrnehmung zur erfolgreichen Spielgestaltung hatte. Nun denn, er war erfolgreich, da hatte sich unser Psychologe wohl geirrt.

Dimi zeigte sich leicht genervt von der lautstarken Erfolgsuntermalung seines Kameraden an der Nebenplatte und sein Gegenüber bekam das Spiel nach verlorenem 1.Satz immer besser in den Griff. Am Ende stand dann eine 4-Satz-Niederlage gegen den guten Müller.

Jetzt waren der Käptn und Markus gefragt, um das Spiel endlich in unsere Richtung zu lenken.

Markus zeigte notgedrungen, dass er immer noch wieselflink auf den Beinen ist (also zumindest wie ein älteres Wiesel), Schmitz stand bombenfest an der Platte und schickte Markus mit seinem Anti von rechts nach links und wieder seitenverkehrt um die eigene Achse rückwärts diagonal verdreht zurück, so dass einem alleine vom Zusehen schon schwindelig werden konnte. Nach 4 Sätzen stand es Unentschieden, Markus pumpte und saugte an der Wasserflasche, gab aber weiterhin alles und konnte den Fünften dann für unsere Farben "erlaufen".

Am Nebentisch bestätigte der Käptn seine aufstrebende Form und gewann relativ sicher, zumal ihm auch Fortuna - anders als letzte Woche gegen Monreal - stets zur Seite stand.

Halbzeit 5-4 für uns also.

Vorne gab es dann zwei spannende 5-Satz-Matches zu bestaunen. Nicki kämpfte sich nach 0-2- Satzrückstand in den Fünften gegen Hoß. Immer wieder zeigten beide Akteure wunderbare Ballwechsel aus der Halbdistanz. Im Fünften hatte Ncki dann mächtig Pech, bis zum 0-6 kassierte er 3 richtig "Faule". Das war dann gegen diesen Gegner zuviel, das Match war verloren.

Marco fand nach verlorenem 1.Satz eine gute Einstellung gegen Ackermann und bestimmte fortan das Geschehen an der Platte. Nach 2 gewonnen Sätzen war er dann leider bei 3 entscheidenden Topspins nicht ganz richtig positioniert und musste in den Decider. Hier haderte er dann mit sich und dem Glück und musste trotz insgesamt guter Leistung wieder einmal dem Gegner gratulieren.

Dimi brachte uns dann mit druckvollem Topspinspiel gegen Haupt, der leider einen gebrauchten Tag erwischte, den sicheren 6-6 Ausgleich.

Auch Jörg war mit 2-0 Sätzen in Front, es sah gut aus für uns. Doch wieder kämpfte sich Müller zurück ins Match und erzwang Satz 5. Doch Jörg blieb nervenstark im Decider und erzielte einen wichtigen Punkt für uns.

In Höchstgeschwindigkeit erhöhte der Käptn dann auf 8-6, so ein Anti ist halt ein gefundenes Fressen für ihn, da er in jungen Jahren (ja, auch das gab es...) fast gegen nichts anderes trainieren durfte/musste.

Markus konnte nun gegen Schmidtke den berühmten Sack zumachen. Es entwickelte sich ein umkämpftes Match, 1-1 nach Sätzen. Derweil ging schon das Schlussdoppel los, in dem Dimi/Käptn zeigten, dass sie nicht nur ein hübsches Pärchen sind. Mit 2-0 Sätzen waren sie bereits in Front, als Markus das Match mit einem zum Schluss sicheren 4-Satz-Sieg beendete.

Wir hatten es geschafft, 9-6 Auswärtssieg in der heißen Lavahöhle von Lützingen!!

Dies sind nun gute Voraussetzungen, um in den verbleibenden beiden Matches in Kalenborn und Engers den Klassenerhalt zu sichern bzw. wenigstens die Relegation zu erreichen.

Trotzdem wünschen wir auch den tapferen Niederlützingern für die Zukunft alles Gute! Sehr nettes Völkchen dort, schöne Halle und ein ergiebiger Kühlschrank!!

Im Vereinsheim angekommen kredenzte uns Herr Artuso, ein netter Italiener, dann auch noch verschiedene, wohlschmeckende und reichhaltig belegte Mehlspeisen. In weiser Voraussicht hatten sowohl Markus als auch der Käptn noch Getränke und entsprechend kleine Gläschen dazu mitgebracht, es war eine Wonne!!

So fand das erfolgreiche Olympia-Wochenende einen schönen Abschluss im Vereinsheim.

Und sicherlich sagen die Lützinger, Adenauer und Müllemer, die allesamt am Samstagabend an den Olympiaauswahlen 1 bis 3 gescheitert sind, unisono dasselbe wie Bochums Trainer Lesch (oder wie der heißt) nach dem Match in Frankfurt: "Also, was der Gegner hier abgezogen hat, das war allerhöchste Sahne!"

Allerfeinste Klasse, gell?

Gooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooolympia!!!!!

FC Luz. Niederlützingen Herren II
Ackermann, Andreas
Haupt, Kevin
Rudert, Nick
Mohr, Marco
11:5 10:12 11:7 9:11 11:7
3:2 1:0
Hoß, Christoph
Schmidtke, David
Anton, Dmitrij
Schmitt, Thomas
8:11 11:8 11:8 7:11 11:13
2:3 1:1
Müller, Daniel
Schmitz, Hans
Josef
Manner, Jörg
Bomm, Markus
8:11 9:11 7:11
0:3 1:2
Hoß, Christoph
Mohr, Marco
8:11 11:8 11:8 11:7
3:1 2:2
Ackermann, Andreas
Rudert, Nick
11:8 11:7 11:7
3:0 3:2
Haupt, Kevin
Manner, Jörg
13:15 3:11 8:11
0:3 3:3
Müller, Daniel
Anton, Dmitrij
6:11 15:13 11:7 11:5
3:1 4:3
Schmitz, Hans
Josef
Bomm, Markus
7:11 11:5 7:11 11:7 3:11
2:3 4:4
Schmidtke, David
Schmitt, Thomas
3:11 11:7 7:11 7:11
1:3 4:5
Hoß, Christoph
Rudert, Nick
11:7 11:8 5:11 11:13 11:5
3:2 5:5
Ackermann, Andreas
Mohr, Marco
11:4 8:11 9:11 11:8 11:7
3:2 6:5
Haupt, Kevin
Anton, Dmitrij
4:11 9:11 6:11
0:3 6:6
Müller, Daniel
Manner, Jörg
6:11 4:11 11:6 11:9 4:11
2:3 6:7
Schmitz, Hans
Josef
Schmitt, Thomas
8:11 2:11 7:11
0:3 6:8
Schmidtke, David
Bomm, Markus
8:11 12:10 5:11 3:11
1:3 6:9
Ackermann, Andreas
Haupt, Kevin
Anton, Dmitrij
Schmitt, Thomas
26:35 6:9