Dä Dübel iss widder doh

Die Uhr zeigte 22.22h MEZ in der Eifelhalle zu Kehrig. Spielstand 6-5 für die Gastgeber im Abstiegskrimi der Bezirksliga Nord.

An Platte 1 Thorsten Weiler gegen Jörg Manner, an Tisch 2 Jim Knippen versus Mirko Beddermään.

In umgekehrter Konstellation hatte es in der ersten Runde für unsere Grazien relativ klare Niederlagen gegeben. Nun aber entwickelten sich 2 unglaubliche Spiele, die vorentscheidenden Charakter für das gesamte Match hatten.

Dübel, der ein sensationelles Comeback feierte, saß auf dem Schiedsrichterstuhl und Nick, Bomber und der Käptn auf der Bank.

Aber spätestens ab Satz 4 saß da niemand mehr, alle standen oder tigerten durch die Halle, klatschten und rauften sich die Haare (falls noch vorhanden). Beide Spiele waren unwahrscheinlich spannend, teilweise auch hochklassig, dann aber waren auch ganz einfache Fehler dabei, man wusste nie recht, was passieren würde.

Nach dem Satzausgleich zum 2-2 durch Mirko gegen Jim konstatierte Schiri Dübel: "Der Jim spielt zu schnell für den Mirko, aber der Mirko spielt auch zu langsam für Jim." Damit ist wohl alles gesagt, oder?

Bei 10-9 hatte Jim dann Matchball, den Mirko gekonnt mit einem Netzroller abwehrte um dann seinerseits zum 12-10 zu verwandeln. Wir konnten unser Glück kaum fassen, wandten uns dann aber flott Platte 1 zu, an der Jörg 2-1 in Führung lag, ehe Thorsten beschloss die anstrengenden Topspins wegzulassen und direkt drauf zu ballern. Mit dieser neuen Taktik erzwang er den fünften Satz, Jörg stellte sich aber immer besser darauf ein. 5-1 im Fünften hieß es bei Seitenwechsel für unsere graue Eminenz..

"Je bummser, desto zurück!" könnte man das Match nun in einfacher Sprache zusammenfassen.

Je mehr Thorsten draufkloppte, desto schneller landeten die Bälle wieder bei ihm, Jörgs Arme glichen einer Hydra.

Beim 11-7 erscholl sein finaler Schrei, der früher einmal den Sieg der Komantschen verkündete.

So eingeschüchtert mussten nun die beiden letzten einheimischen Recken gegen Dübel und den Käptn ran. Dübel erledigte seine Aufgabe gewissenhaft und hoch konzentriert. Sieg in 3 Sätzen, obwohl er gegen Noppen spielen musste. Gott sei Dank hatte ihm das vorher keiner gesagt....

Der Käptn hatte - wie immer - mit Jörg Arenz viel zu kämpfen, behielt aber letztendlich seine weiße Weste in der Eifelhalle, in der er noch nie verlor, worauf ihn später auch Kollege Stefan Martini ansprach. Doch keine Sorge, liebe Olympianer, ich werde das Schiff trotzdem nicht verlassen und in Kehrig anheuern.

Insgesamt eine Supermoral unserer Truppe, die sich auch nach 2-5 Rückstand nicht aufgab. Der Support von der Bank stimmte und auch nach dem Spiel gaben wir uns keine Blöße.

Mann des Abends war unser Dübel mit 2 Einzelerfolgen und einer deponierten Flasche "Grünem" im Vereinsheim, welches wir gegen 0.30h in guter Stimmung erreichten.

Der whatsapp-Liveticker, der die Daheimgebliebenen im Minutentakt den ganzen Abend versorgte, wurde langsam runtergefahren, bevor er gegen 3 Uhr eingestellt wurde. Der Grüne wurde vernichtend geschlagen und es bleibt die Frage, warum uns solch tolle Tischtennisabende in Zukunft mit den 4er Teams genommen werden? Dieses Match z.B. wäre nach ca. einer Stunde Spielzeit mit 6-1 für die Gastgeber entschieden gewesen und man hätte dann noch drei uninteressante Spiele zum Abschluss gehabt. Aber egal, Hauptsache die Zahlen stimmen, würde jetzt Gianni Infantino dazu sagen.

Wohl bekomms!