Ein altes, vorchristliches Sprichwort aus Lützel besagt, dass man von Spiel zu Spiel denken solle. Dies haben wir wohl verinnerlicht und den Weg zum Ziel erklärt. Auf diesem Leidensweg stießen wir nicht nur einmal auf scheinbar unüberwindbare Hindernisse, die wir jedoch mit Bravour gemeistert haben. Am Samstag stand unserer Ansicht nach der härteste Brocken auf der Tagesordnung. Die Truppe aus den zusammengesetzten Kolchosen Torney und Engers, die ihrerseits zum TT-Kombinat Neuwied gehören, war nach den bisherigen Ergebnissen gegen Maischeid und Rheinbrohl der vermeintliche Favorit, gerade weil sie mit dem Start-Sechser aufs Feld kamen. Das Heldenepos, das gegen Mülheim begann und in Ockenfels ein weiteres Kapitel aufmachte, stand kurz vorm Abschluss. Denn gegen Engers rechnete niemand mit einem Sieg, vor allem nicht zu unseren Gunsten, da Josef mit der Grippe und ich mit meiner Form zu kämpfen hatten. Der Startschuss erfolgte mit kurzer Verspätung, dann auch noch mit nur 11 Mann auf dem Rasen. Falk hatte berufsmäßig zu tun und verspätete sich deswegen. Der obligatorische Marktschrei von Josef fiel leider aus, es wäre sonst ein Darth Vader-Rülpser geworden. Seinen Posten übernahm Bubu – ist nicht dasselbe… Zunächst die Doppel. Da Falk immer noch fehlte, spielten zunächst die Vornamen und die Senioren für uns. In beiden Partien gab es im Prinzip nichts zu holen. Sowohl E/D als auch Jay/Jay mussten jeweils nach drei Sätzen auf die Bank. Nun schlug die Stunde der Einser-Killer: Marco und Freezy gingen betraten das Spielfeld. Allen war klar, dass ein 0:3 aus den Doppeln unvermeidbar ist. Doch die bis dahin Unsiegbaren brachen mit der Tradition und siegten souverän in der Verlängerung des siebten Satzes. Verkehrte Welt am Olymp! Es war wohl ein Omen, ein Hauch von göttlicher Präsenz, nüchtern betrachtet: ein Wunder! Die Einzel mussten kurzerhand umdisponiert werden, da Baukelmann es vorzog, seine Spiele vorzuziehen. Es war nach eigenen Angaben ein Geburtstag, wo er eingeladen war und dringend hinmusste. Die Eile spiegelte sich in seinem Spiel wider. Denn er verlor nicht nur gegen MiniMe, sondern auch gegen mich. Dabei optimierte er sein Spiel auf 100% Geschwindigkeit, um so schnell wie möglich zu gehen. Es gelang ihm nicht so recht… In der Mitte folgten zwei starke Spiele von unseren Zweitbesten. Dimi biss sich nach 2:0-Satzrückstand ins Match zurück und gewann schließlich absolut verdient. Marco und Keul machten es dem Schiedsrichter schwer, die Kugel im Ballwechsel zu sehen. Es krachte und knallte nur so ein. Am Ende 2 Punkte in der Mitte für uns. Unten dann ein Spektakel, für das man Eintrittsgeld hätte verlangen können. Zunächst spielte Josef wie aus einem Guss, um 2:0 in Führung zu gehen. Ende des dritten Satzes traf ihn ein Schwächeanfall, bei dem er eine kurze Auszeit auf dem Hallenboden nahm. Mit freundlicher Unterstützung seines Gegners, der ihm die Beine hochhielt, wurde Juppus mit Cola und nassem Handtuch wieder aktiviert. Er gewann dann knapp im Vierten. Auf der anderen Platte kriegte JöBü eine kleine Lehrstunde in Sachen Unterschnittunempfindlichkeit. Der kleine Mayer überrannte ihn in den ersten zwei Sätzen, um dann im Fünften doch nur zweiter Sieger zu sein. Es war wohl die Kulisse und die Unerfahrenheit, die ihn bei solch einem Marathonmatch den Sieg kostete, denn bis dahin stand er unten ohne Satzverlust da. Nun kam die zweite Halbzeit. Eugen verlor zunächst gegen Klöckner von Neuwied in drei Knappen Sätzen, taktisch nicht gut eingestellt, wobei sein Gegner in den entscheidenden Momenten Fairplay und Charakter vermissen ließ. Mit meinem Spielsystem hingegen kam jener nicht so gut zurecht, da half ihm auch seine Unsympathie nicht. Apropos Unsympathie: in dieser Hinsicht zeigten die Gäste bis auf zwei Ausnahmen eine geschlossene Mannschaft. In der Mitte machte Dimi den Sack zu. Somit war der Überraschungserfolg perfekt. 9:3 gegen ein starkes Team kann sich sehen lassen und bringt uns um zwei weitere Punkte vom Abstiegskampf weg. So kann es weitergehen, Männer!